Stadtnachricht

Schiltachs Partnerstadt Geising strebt eine Eingemeindung nach Altenberg an


Altenberg-Geising Schiltachs Partnerstadt Geising führt zur Zeit Gespräche mit der Nachbarstadt Altenberg über eine Eingemeindung in den für seine Weltmeisterschafts-Bobbahn bekannten Wintersportort. Dieser Entschluss resultiert aus der finanziellen Situation Geisings, das nach den Worten von Bürgermeister Frank Gössel „mit dem Rücken an der Wand steht“ und keinen ausgeglichenen Haushalt mehr vorlegen kann. Darüber hinaus haben sich im Lauf der Jahre 5 Millionen Euro Schulden angehäuft.

Der Freistaat Sachsen ermuntert die kleineren Gemeinden zu solchen Zusammenschlüssen und gewährt als Anreiz auch eine namhafte „Hochzeitsprämie“, da man im Grunde genommen keine selbstständigen Gemeinden unter 5.000 Einwohner mehr möchte. So könnten sich Geising und Altenberg im Falle der Eingemeindung über einen einmaligen „warmen Regen“ in Höhe von rund 565.000 Euro freuen. Ein weiteres Bonbon: Die jährlichen Schlüsselzuweisungen lägen um rund 462.000 Euro höher, als die beiden derzeit gewährten Beträge an die selbstständigen Gemeinden zusammen.

Auch eine Übernahme der Geisinger Schulden durch das Land ist nicht völlig ausgeschlossen. Im zuständigen Ministerium hieß es allerdings, dass dies nur „in besonders begründeten Ausnahmefällen und unter strengen Voraussetzungen“ möglich sei. Frank Gössel hat bereits einen Gesprächs-Termin mit dem Ministerium vereinbart, um die – zugegebener Weise geringen - Chancen auszuloten.

Geising-Orstmitte Altenberg war nicht die einzige Geisinger Option für eine Eingemeindung. Auch die benachbarte Uhrenstadt Glashütte (Partnerstadt Schrambergs) wäre durchaus in Frage gekommen und war für viele Geisinger Bürger sogar der Favorit, weil sich die Industriestadt Glashütte und der Tourismusort Geising in idealer Weise ergänzen könnten. Letztendlich hat sich der Geisinger Stadtrat aber mit der äußerst knappen Entscheidung von acht
Ja- und sechs Nein-Stimmen bei einer Enthaltung
gegen Glashütte entschieden.

So soll es nun die Kur- und Sportstadt Altenberg sein, die die Schiltacher Partnerstadt zum 1. Januar 2011 „adoptiert“. Die Gespräche befinden sich in einem sehr intensiven Stadium, so dass den beiden Gemeinderäten in Bälde ein Entwurf für einen Eingliederungsvertrag vorgelegt werden kann. Dieser wird vor der eigentlichen Beschlussfassung öffentlich ausgelegt, damit die betroffenen Bürger ihre Anregungen oder Einwände vorbringen können. Anbetracht der gespaltenen Stimmungslage in der Erzgebirgsstadt und seinen Ortsteilen wird dies sicherlich noch einmal eine sehr spannende Phase.

Dass eine Eingemeindung nach Altenberg oder Glashütte unumgänglich ist, wurde von Frank Gössel in der jüngsten Gemeinderatssitzung in Geising noch einmal betont. „Sonst droht uns die Zwangsverwaltung“ warnte das Stadtoberhaupt vor den Folgen des Untätig-Bleibens, die die Handlungsfähigkeit der Geisinger komplett zunichte machen würden.
^
Redakteur / Urheber
Stadtverwaltung Schiltach
Nach oben