Die Bahnbrücke über die Kinzig

  • Erbaut: 1891/92
  • Stahl-Parallelgurtbrücke mit untenliegender Fahrbahntrasse und doppeltem Fachwerk (System Linville)
  • Spannweite 50 m
  • Konstruktionshöhe 6 m
  • Technisches Kulturdenkmal

Die Stadt Schiltach hat die Brücke im Jahr 1995 von der Deutschen Bahn übernommen, um sie der Nachwelt als historisches Zeugnis der Bahngeschichte und Bahntechnik zu erhalten.

Sie stellt in ihrer Art in Süddeutschland ein Unikat dar und ist eine der äußerst seltenen Vertreterinnen eines bedeutsamen Entwicklungsschritts in der Geschichte des Stahlbrückenbaus. Hinzu kommt ihre Aussagekraft zur politischen und Wirtschaftsgeschichte:
  • Das württembergische Schramberg konnte nur über badisches Gebiet in Schiltach an die Bahn angeschlossen werden, was durch Staatsverträge geregelt werden musste.
  • Die Bahn bildet den bescheidenen Ersatz für die "große Schwester" Schwarzwaldbahn, die aus Gründen des deutschen Partikularismus nicht über Schiltach und Schramberg, sondern mit großen technischen Schwierigkeiten an bedeutenden Orten vorbei durch das Gutachtal trassiert wurde.
  • Ohne Anschluss an das Eisenbahnnetz wäre die Blüte der feinmechanischen Industrie  im Schiltachtal nicht vorstellbar. Der Ruf der Uhrenindustrie im mittleren Schwarzwald steht in engem Zusammenhang mit dieser Stichbahn.
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